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           Teneriffa - auch im November ein interessantes Kletterziel
                                       17.-24.11.2006
Wie wär's mal mit Teneriffa? Schließlich war ich noch nie auf den Kanaren, und Freundin Rita hat noch 1 Woche Resturlaub. Gebucht ist im Zeitalter des Internets schnell und einigermaßen günstig: 1 Woche mit HP im Hotel Delfin Bajamar mit Neckermann für 425 €, dazu der Mobilitäts-Miet-Polo 1 Woche 168 €.

Schwieriger ist es schon, geeignete Literatur zur Kletterszene auf der Insel zu finden. Ich stoße bei der Recherche zunächst auf den Führer von Hermann Froidl "Kanarische Inseln - Klettern im ewigen Frühling". Obwohl er schon im Internet durch schlechte Kritiken wegen seiner Ungenauigkeit auffiel, besorgte ich mir ihn dennoch in Ermangelung von Alternativen und kann mich den Meinungen nur anschließen: eigentlich nur ein unfertiger Manuskript-Druck, z. T. unlogisch, unübersichtlich und fehlerhaft. Und dazu mit 25,50 € nicht gerade ein Schnäppchen!

So recherchiere ich erneut im Internet und stoße auf Hinweise zu den englischen Topos "Tenerife Topo Guides" von www.canaryclimbs.com - aber zunächst wieder Enttäuschung: Die Adresse hat inzwischen nichts mehr mit Klettern am Hut und wird zum Kauf angeboten. Zum Glück hat sich
www.wandbuch.de der Topos angenommen und bietet den Download für 8 € an. Mit dem Zusammenlegen dieser beiden Info-Quellen war schließlich eine einigermaßen akzeptable Basis für eine gelungene Woche geschaffen.

Fazit:
Tennerifa ist allemal eine Reise wert!
Fasziniert hat uns insbesondere die Gegend um den Teide. In dieser gigantischen Vulkan-Landschaft kommt man sich oft so richtig klein vor und kann die Urgewalten der Natur förmlich spüren. Deshalb waren wir auch von den Klettereien in diesem Bereich am meisten begeistert. Die Besteigung der 120 m hohen Kathedrale in den Roques de Garcia als Höhepunkt unserer Reise lieferte unvergessliche Eindrücke, aber auch das Klettern im festen Gestein der Amarillas (Cañada del Capricho) gefiel uns sehr.

Im Canyon von Arico finden sich leider nur wenige leichtere Routen, aber für Hardmover gibt's hier überaus reichlich zu tun in angenehmem Ambiente.

Wenn man bereit ist, das Klettern mit einer schönen, anspruchsvollen Wanderung durch Kakteen-Landschaft zu einem Tafelberg zu verbinden, sollte man das Sportklettergebiet an der Mesa de Tejina besuchen - und hoffentlich gleich auf Anhieb den richtigen Zugang im Oberdorf von Tegueste finden (s. Foto in der Galerie). Wir kämpften uns erst durch üble Kakteenhänge, bevor wir den richtigen Weg fanden. Wenn man schließlich die weite Gipfelfläche der Mesa erreicht hat, sucht man sich am vordersten NW-Ende einen der Umlenkhaken zum Abseilen zum Fuß der Kletterwände. Der Rückweg erfolgt dann am besten zum TV-Umsetzer unter den Wänden und von da weiter auf breiten Wegen (Privatgelände!) zum Ort Tegueste und durch ihn wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Aber Teneriffa bietet auch vielfältige Möglichkeiten für abenteuerliche Wanderungen abseits der Wege des Massentourismus. Als Abenteuer-Klettern könnte man eine Besteigung des steilen, stark bewachsenen Roque de Taborno im Anaga-Gebirge bezeichnen. Am heiligen Felsen der Guanchen Roque de Anambra hatten wir leider kein Kletterzeug dabei, aber Sicherungshaken wiesen darauf hin, dass auch hier geklettert werden kann.


Die stark frequentierte Masca-Schlucht im Teno-Gebirge ist ja allseits bekannt, aber wir erlebten eine wunderschöne, einsame Tour am rückseitigen Hang des dominierenden Roque de Masca über einen kunstvoll angelegten Hirtensteig vom Cruz de Gilda bis zum Rücken Morro de la Galera hoch über dem Meer und der Mündung des Barranco de Masca.

Also, es lohnt sich durchaus, neben Badesachen und Wanderstiefeln auch das Kletterzeug zum Teneriffa-Trip mitzunehmen. Mehr Infos bei den Bildern.
Viel Spaß!