back leer Schweden/Norwegen 2008
Haegefjell
Zur Fotogalerie
Bisher hatte ich ja beharrlich das Skandinavien-Wetter-Risiko gescheut, aber nun ergab es sich, dass 6 gute Freunde das selbstquälerische Vorhaben auf sich luden, die 300 km lange Vätternsee-Rundfahrt per Fahrrad um den zweitgrößten schwedischen See mitzumachen (Gerolf bereits das 10. Mal!!!). Für Rita und mich war das Anlass, sie dabei wenigstens moralisch zu unterstützen, zumal alle mit uns anschließend noch 3 Tage am Kullaberg bei Helsingborg klettern wollten. Wir 2 aber hatten danach noch 4 Wochen Zeit, ein paar der schönsten Ecken in Norwegen zu erkunden.

Motala. Kurz vor ihrem Start nachts gegen 23 Uhr gibt es noch ein Gewitter, und sie tun uns richtig leid; sie haben ja schließlich eine Tour vor sich, die bis zum nächsten Abend gegen 18 Uhr dauern soll! Wir hoffen sehr, dass sich ihr fleißiges Training auszahlen möge und sie nicht zu sehr leiden müssen. Zum Glück wendet sich das Wetter zum Besseren, und so bewundern wir den ganzen nächsten Tag die zu unterschiedlichen Zeiten gestarteten, pausenlos an unserem Campingplatz vorbei radelnden Helden. Schließlich kommen auch unsere Freunde an, erschöpft, aber glücklich, bis auf ein paar kleinere Problemchen alles gut hinter sich gebracht zu haben. Vaetternsee
Kullaberg bei Mölle (nördlich von Helsingborg) war danach unser Ziel für ein paar gemeinsame Klettertouren. Am ersten Tag vertrieb uns ein kräftiger Regenschauer vom Klettergebiet, aber etwas später gab es dafür die Gelegenheit, das weltweit wohl eigenartigste Reich, den "Freistaat Ladonien" zu besichtigen. Auf einem schwer zugänglichen Territorium direkt am Meer hat der heutige Kunstprofessor Lars Vilk skurille Bauwerke aus Treibholz errichtet. Trotz aller Verbote, Restriktionen und Sabotageakte existieren sie noch heute und sind von ihm unter dem Namen Nimis zum Nationalmonument von Ladonien ausgerufen worden. Wer möchte, kann sogar Staatsbürger von Ladonien werden (www.ladonia.net)!

Am nächsten Tag kletterten wir dann bei schönstem Wetter einige Touren - teils sportklettermäßig, teils klassisch - in verschiedenen Kullaberg-Sektoren. Einen Kletterführer des Gebietes kann man am Kiosk in der Nähe des Leuchtturms kaufen. Wenn man mit dem Auto in den Naturpark fahren will, muss man dem Automaten an einer Schranke 40 Kronen spendieren.
Nimis Kullaberg
Die anderen reisten nach Süden zur Fähre Richtung Heimat, während wir nordwärts strebten, um die schöne Schärenküste von Bohuslän mit einer Reihe interessanter Klettermöglichkeiten kennenzulernen. Zunächst aber besorgten wir uns in Uddevalla im Sportgeschäft für stolze 350 Kronen den "Klätterguide Bohuslän". Die immerhin 336 Seiten machen klar, dass es eine Menge zu erkunden gäbe. Der Verkäufer gibt uns gute Ratschläge, was für uns interessant und machbar sein könnte. Wir entscheiden uns für Brappersberget bei Lysekil, suchen uns einen Campinplatz in der Nähe und wählen uns bei einer abendlichen Besichtigungstour bereits die schönsten Routen für den nächsten Tag aus. Aber das Wetter macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Bei strömendem Regen entscheiden wir uns für die Weiterreise gen Norden. Über Fredrikstad, Oslo, Hamar, Lillehammer, Dombås erreichen wir unser erstes Ziel, die Gegend um Åndalsnes (südlich von Trondheim). Von hier aus wollen wir dann zuerst nach Westen, später nach Süden die verschiedenen Wunschziele ansteuern.

Die Stationen unserer Norwegen-Tour:


Fazit:
Die bekannten Norwegen-Klischees (Super-Super-Landschaft, Super-Kletter- und Wandermöglichkeiten, nette Leute, teuer, leider oft schlechtes Wetter, mitunter Beißfliegen-/Mückenplage) können wir unterstreichen.

Wir hatten das Glück, genügend Zeit zu haben, aber es nervt schon, wenn man an manchen Tagen wegen Dauerregens kaum was unternehmen kann. Wir hatten von den 4 Wochen etwa die Hälfte schönes Wetter, so dass wir trotz allem sehr viele tolle Eindrücke und Erlebnisse sammeln konnten und sicher auch mal wiederkommen werden.
Sonne        Regen

Unsere Planung ging nicht ganz auf, weil in den besuchten alpineren Regionen noch sehr viel Schnee lag. So konnten wir weder das Romsdalshorn noch die Berge am Trollstigen, Bispen und Kongen und auch nicht die herrlichen Felszinnen um Molladalen im Sunmøre-Gebirge in Angriff nehmen, ja haben manche von ihnen in Schnee, Regen und Nebel nicht mal zu Gesicht bekommen. Dorthin sollte man sicher etwas später im Jahr aufbrechen - und außerdem käme man dann sicher auch in den Genuss des vielgerühmten Pilze- und Beerenreichtums!
Molladalen

Weil der Wetterbericht nach Erfüllung des letzten großen Wunschziels (Via Lara am Hægefjell) wieder ein ganz tiefes Tief angekündigt hatte, verzichteten wir auf die letzten 3 Tage, und beim Warten auf die Fähre in Hirtshals sagte uns sintflutartiger Regen, dass wir gut entschieden hatten.



News