Ja, ich habe es noch einmal getan!!!


Als die Info-Mail kam, dass für eine neue Expedition mit dem schon für die April-Kasachstan-Tour zuständigen Veranstalter noch 2 Plätze frei wären, zögerte ich nicht lange:


        Traumziel Kamtschatka!


Wer hat noch nicht von dieser phantastischen Halbinsel mit ihren 160 Vulkanen (28 aktiv - siehe           
http://www.vulkane.net/vulkane/kamtschatka/kamtschatka.html
)
gehört, Bilder von Lachse fangenden großen Bären bestaunt?

Eine wilde, kaum erschlossene Region, die lange Zeit für Touristen unerreichbar war.

Na, und dass ich 3 Wochen im kleinen Zelt aushalten kann, hatte ich ja schon in Kasachstan getestet. Was ich allerdings nicht voraussah: Von 3 Wochen können hier durchaus auch mal 2 kalt und verregnet sein - ein ziemlich bitterer Wermutstropfen im Becher der schönen Erinnerungen. Umstellungen im Programm ließen aber auch das etwas erträglicher werden (mehrfach Übernachtungen in festen Unterkünften, die zum Trocknen der Sachen genutzt werden konnten, Banja und Baden in heißen Quellen …).

Überwältigend waren die Eindrücke in der Schönwetter-Woche am Vulkan Ploskij Tolbatschik. Am gigantischen Lavastrom des Ausbruchs von 2012/13 hatte man das Gefühl, das alles sei gerade mal vorgestern passiert, an heißen Stellen dampft es noch, es faucht und riecht nach Schwefel, überall skurrile Formen von Kissen- und Stricklava. Man spürt förmlich hautnah die gewaltigen Naturkräfte, die sich hier ausgetobt haben. Einmalig die Aussicht vom Gipfel!

Ein spektakuärer Youtube-Film zeigt die gigantischen Lavaströme des Ausbruchs 2012/13:    Zum Film



Völlig anders hingegen die Eindrücke an unserem 2. Vulkan-Ziel Gorely. Wir kämpften uns zwar über Lava-Gewirr und Schneehänge zum Kraterrand empor, konnten aber im Nebel und später einsetzenden Regen nur ahnen, wie es in diesem Höllenschlund aussehen könnte.

Dass wir uns in Bärenland befanden, war allgegenwärtig zu bemerken - so reichlich hinterließen sie ihre Spuren. Wirklich zu sehen bekam man sie seltener, zumal ja der Aufstieg der Lachse in den Flüssen eben erst beginnen sollte.


Auch diesmal waren die 42 Teilnehmer meist Spezialisten verschiedener wissenschaftlicher Fachgebiete (Geologen, Zoologen, Ornithologen, Botaniker). Sie fanden ein reiches Betätigungsfeld vor und vertieften unter Anleitung einheimischer Fachleute bei Vorträgen oder life in der Natur ihre Kenntnisse. Da ich nach Absage eines Dolmetschers beim Übersetzen half, konnte ich mich nicht wie in Kasachstan frei zwischen den Gruppen bewegen, sondern musste bei denen mitgehen, wo gerade meine Hilfe benötigt wurde - mitunter auch 2 x zum selben Ziel. Aber es hatte durchaus auch seinen Reiz, alles nochmals aus der Sicht anderer Spezialisten zu sehen.
Auf jeden Fall hatte es zur Folge, dass ich mich etwas gründlicher mit den wissenschaftlichen Hintergründen auseinandersetzen und mich mit Fachbegriffen herumschlagen musste, die ich zuvor nicht mal auf Deutsch, geschweige denn in Russisch oder Latein kannte. Und ich sah dabei auch viele Dinge genauer, an denen ich vorher vielleicht achtlos vorbeigelaufen wäre. Man lernt halt nie aus ;-)
Unvergesslichen Eindruck hinterließen z. B. bei einer Botaniker-Exkursion im Moorgebiet große Flächen von Orchideen (Frauenschuh - Cypripedium calceolus -, ergänzt von Knabenkraut -Dactylorhiza aristata). Für die Ornithologen wurde die Sichtung von Riesen-Seeadlern bei einer Meeresausfahrt zum Höhepunkt. Na, und für die Geologen waren die Vulkanhänge sowieso die reinsten Fundgruben.

Die Küchenmannschaft sorgte mit unermüdlichem Einsatz unter ziemlich erschwerten Bedingungen für unser leibliches Wohl. Beim legendären Abschiedsessen verschlug es uns glatt die Sprache angesichts der vielen liebevoll zubereiteten Leckerbissen!

Unglaublich war auch, was die Kraftfahrer auf den kaum als Straße zu bezeichnenden Pisten im wüstesten Gelände auf ihren schweren Trucks leisteten. Kein Fahrer zu Hause würde das sich und seinem Fahrzeug zutrauen wollen.

Entscheidenden Anteil am Erfolg unserer Expedition hatten die sich um uns sorgenden Wissenschaftler Boris (Botaniker), Walerij Jegorowitsch (Geologe), Sascha (Vulkanologe) und Uwe (Ornithologe).




Unsere Reiseroute:

 

Die Teilnehmer:




Fazit:
Eine traumhafte Landschaft, die wir 3 Wochen lang (23.06.-14.07.2016) in einer gut funktionierenden Gruppe bei leider nur mäßigen Witterungsbedingungen erkunden konnten.



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