5 Wochen, 6666 Kilometer, 50 Highlights!


Schon lange stand Neuseeland ganz oben auf unserem Wunschzettel. Wir hatten schon viel über die Naturschönheiten dieser Inseln gehört. Sehr spontan fassten wir Ende 2017 den Entschluss zu einer solchen Tour. Diese kurzfristige Entscheidung führte allerdings auch dazu, dass Flugtickets und Wohnmobilmiete alles andere als Schnäppchen wurden. Aber was soll's - wer weiß, ob wir so etwas in ein paar Jahren überhaupt noch unternehmen können...

Gut vorbereitet, setzen wir uns am 10. Januar 2018 in die Flieger von Cathay Pacific und versuchen, die 23,5 h reine Flugzeit + 14 h Zwischenaufenthalte Dresden - Frankfurt - Hongkong - Auckland einigermaßen gut zu überstehen. Zum Glück hat auf den Langstrecken jeder seinen kleinen Bildschirm mit reichhaltiger Programmauswahl vor sich.

Auf dem Flughafen Auckland lässt uns der Shuttle-Dienst der Mietwagenfirma "Happy Campers" trotz Vorabsprache erst mal warten.



Das sollte unser Schneckenhäuschen für die nächsten 5 Wochen werden.


Nach der Übernahme unseres in die Jahre gekommenen Toyota Hiace (Baujahr 2003, Tacho: 364.000 km) suchen wir schleunigst unseren Campingplatz in Auckland auf, um erst einmal das Schlafdefizit etwas auszugleichen.

Der Grobplan sah vor, zunächst auf der Nordinsel die nördlichste Spitze "Cape Reinga" und dann wieder südwärts die verschiedenen ins Auge gefassten Sehenswürdigkeiten und Klettergebiete anzusteuern. Dabei machten wir uns keinen Druck und entschieden uns kurzfristig für das, was uns gerade am günstigsten erschien. (s. Route Nordinsel) Fest stand nur, dass wir die zur Halbzeit gebuchte Fähre von Wellington zur Südinsel erreichen mussten.

Auf der Südinsel sah unser Plan (s. Route Südinsel) vor, zunächst den Abel Tasman National Park und das Cape Farewell aufzusuchen. Anschließend wollten wir entlang der Westküste südwärts bis Haast und dann über Wanaka und Queenstown nach Te Anau reisen. Nach einem Abstecher zum Milford Sound stand dann die Ostküste mit Curio Bay und den Highlights bei Dunedin auf dem Programm. Danach sollte es nochmals ins Inland Richtung SüdAlpen/Mount Cook Village und Lake Tekapo gehen. Abschließend wollten wir dann noch Christchurch und seine Umgebung erkunden. Von dort Rückflug am 15. Februar 2018!

Wie sich unterwegs herausstellte, war der Abfluss der Spüle im Wohnmobil defekt, so dass das Wasser in den Schrank darunter geflossen wäre. Das zwang uns dazu, weitgehend auf Übernachtungen auf günstigeren Campingplätzen ohne Service zu verzichten. Das brachte zwar mehr Komfort mit sich, zwang uns aber auch, mehrfach am Geldautomaten "nachzutanken".



Dass die Supermarkt-Preise alles andere als günstig waren, zeigen ein paar Beispiele. 

Sehr verwunderlich fanden wir, dass (in einem Land mit viel mehr Schafen und Rindern als Einwohner!) in den Supermärkten außer Corned Beef keinerlei Fleischkonserven zu finden waren - kein Gulasch, keine Rouladen, kein Braten, kein nix. Da Frischfleisch ebenfalls richtig teuer war, wurde es ein ziemlich fleischloser Urlaub. Dass es ähnlich wie in Amerika nur weiches, wattiges Brot gibt, hatte man uns schon vor der Reise angekündigt...

Für Benzin zahlten wir pro Liter durchschnittlich $ 2,10 (1,37 €), für Übernachtungen von 2 Personen auf den Campingplätzen durchschnittlich $42,00 (27,30 €), 2 x waren sie völlig kostenfrei, der Höchstpreis lag bei völlig unverhältnismäßigen $82 (53,30 €) in Hahei.



Die wichtigsten Eindrücke:
• Neuseeland besticht in erster Linie durch seine unwahrscheinliche Vielfalt an grandiosen Landschaftsformen.
• Die "Kiwis" sind unkompliziert, aufgeschlossen und sehr gastfreundlich.
• Die Straßen sind sehr, sehr kurvenreich, aber einschließlich der Nebenstraßen in vorbildlichem Zustand.
• Linksfahren ist kein so großes Problem - nur Blinker und Scheibenwischer werden gerne verwechselt.
• Der Wartungszustand der Innenausstattung unseres Mietautos konnte nur als mangelhaft bezeichnet werden.
• Die Reisekosten waren unerwartet hoch.
• Sehr hohe Preise und teilweise schmales Angebot bei Lebensmitteln.
• Die Campingplätze waren bestens eingerichtet, aber entsprechend teuer.
• Öffentliche Einrichtungen (einschließlich Toiletten) sind meist kostenlos und trotzdem super sauber.
• Herausragend und sehr beeindruckend: Bestens gewartete Wanderwege!
• Mitunter etwas nervig: Asiatische Reisegruppen sind inzwischen omnipräsent bei allen bekannten Sehenswürdigkeiten.
• Vom Wetter her hatten wir viel Glück, obwohl während unseres Aufenthaltes ein Taifun ziemlichen Schaden anrichtete:
• Die Westküste der Südinsel (300 Regentage/Jahr) und der Mt. Cook zeigten sich im schönsten Sonnenschein.
• Unser Kletterzeug blieb ungenutzt. Felsqualität und vor allem die oft sehr unbequemen Zugstiege hielten uns ab.
• Wertvolle Hinweise bei der Vorbereitung fand ich im super-informativen Reise-Blog www.passengeronearth.com
• Alles in allem aber eine traumhaft schöne, unvergessliche Reise durch ein zauberhaftes Land mit vielen Highlights !!!



Mount Cook

Tunnel Beach Dunedin

Clay Cliffs Omarama

Milford Sound


Es ist schwer, die vielen großen Eindrücke zu vergleichen, aber besonders unvergessliche Erlebnisse für uns persönlich waren die menschenleeren, brandungsumtosten Klippen bei Charleston, die Bootsfahrt auf dem sonnendurchfluteten Milford Sound, die Curio Bay mit ihren versteinerten Bäumen + abendlichen Gelbaugen-Pinguin-Beobachtungen, die ehrfürchtige Stimmung am Hooker-See am Fuße des Mt. Cook, die unglaublich vielen gigantischen Baum-Riesen - häufig auch mitten auf den Campingplätzen - , die bizarren Formationen der Clay Cliffs und der Putangirua Pinnacles, die vielen Wasserfälle und Höhlen, die vulkanischen Felder bei Rotorua...


Die  K r ö n u n g  für uns war aber der Cave Stream bei Castle Hill westlich von Christchurch. Wir hatten erwartet, dass man bei der Begehung dieser 600 m lange Höhle mit Wasserlauf ab und zu mal etwas nass wird, es aber ansonsten mehr oder weniger eine Wanderung mit Stirnlampe durch einen langen, dunklen Gang wird. Aber weit gefehlt - man arbeitet sich stromaufwärts durch einen immer präsenten, bis hüfttiefen tosenden Bach mit starker Strömung über den gerölligen Grund und verschiedene Steilstufen vor, bis man nach ca. 1 Stunde schlussendlich einen 3 m hohen Wasserfall erreicht, der mit Hilfe von Sprossen und Kette überwunden wird.

      Was für ein Abenteuer! (unser Youtube-Video)

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